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Foto: Gabriele Datenet

 

WATERKANT-TOUREN HAMBURG

Mit Jolante auf Kompass-Tour

© Gabriele Datenet

 

Treffpunkt: Hafencity - 14:00 Uhr – Bahnsteig – U4 …

Treffen unten auf dem Bahnsteig? Hatten die wirklich etwas vom Bahnsteig gesagt?

Das kommt mir jetzt aber doch alles ein bisschen seltsam vor.

Na gut, wir  werden sehen, ob wir uns nicht verhört haben.

Der Bahnsteig ist von einer Stille erfüllt, als wären ihm die Menschen abhandengekommen, ja, als hätte selbst die Bahn eine Pause eingelegt, damit wir diesen Augenblick für uns haben können. Wir sehen uns um und entdecken ein Schild mit folgendem Text:

Erleben Sie die einzigartige Inszenierung der Leuchtcontainer im Einklang mit klassischer Musik. Hingucken, hinhören, staunen.

Tatsächlich hängen an der Decke Glas-Container, gleich den Stahl-Containern aus dem Hafen, die die Farben von Rot auf Grün, von Blau auf Lila wechseln.

Wow … Das sieht wirklich hübsch aus.

Ein großer, sportlicher junger Mann kommt auf den Bahnsteig.

Auf seiner Holztafel steht „Waterkant-Touren“.

„Ich bin Birger.“ Er lacht. Es ist ein ansteckendes Lachen.

Wir sind heute alleine mit Birger, eine Exklusiv-Führung sozusagen, weil die anderen Ausflügler heute, am Montag, anscheinend keine Zeit haben.

Nun kann es losgehen mit unserer Kompass-Tour, auf die wir uns schon einige Wochen gefreut haben, weil wir heute an Hamburch nah dran sein möchten, es familiär lieben und auch gerne einmal die Perspektive wechseln.

Heute ist es das erste Mal, dass wir in einem Bulli sitzen, in diesem guten alten Gefährt namens Jolante, das, wenn es reden könnte, jede Menge  interessanter Geschichten aus seinem langen Bulli-Leben erzählen würde. Es geht los: Erster Gang links unten - wie beim alten 911er. Eben noch ein Original mit Charakterfalten, Herz und Seele. Wie heißt es auf der Homepage der Waterkant-Touren so schön? Entschleunigt …  Stimmt, genau.

Birger erzählt uns etwas über die Hafencity, über deren Geschichte und ihrer Zukunft, dass hier eines Tages 20.000 Menschen leben und arbeiten werden. Ein neuer Stadtteil mitten in Hamburg, der zwar Flair hat, aber dem doch ein wenig mehr Grün fehlt.

Unser Weg führt durch die angrenzende Speicherstadt. Hier erfahren wir jede Menge spannender Dinge, unter anderen wie hier früher die Menschen lebten und arbeiteten. 

Dass die Häuser an den Kanälen auf Eichenholzpfählen gebaut wurden und die Pfeffersäcke in dieser Exklave das Regiment vom Handel mit edlen Gewürzen und Orientteppichen, mit Südfrüchten und Kaffee übernahmen.

Über die Elbbrücke geht es nun hinüber nach Rothenburgsort. Ein alter Stadtteil, verbunden mit Geschichte und Moderne. Die  Stadt Hamburg ist ständig in Bewegung, sie wächst weiter zusammen, nach dem Perlenprinzip wird alles verschönert, die Infrastruktur verbessert.

Wir lernen Entenwerder1 kennen. Ein Projekt von Thomas i Punkt , erklärt uns Birger, in diesem fast vergessenen Stadtteil.

Ein kleines Café, betrieben von Enthusiasten auf einem Ponton im Elbestrom und mit einem güldenen Kubus gekrönt wie frisch von der documenta. Wir trinken einen leckeren Kaffee, genießen den Sonnenschein, obwohl es, so am Ende des Winters, noch ziemlich kalt ist. Doch das stört uns nicht, im Gegenteil, die Luft ist herrlich und der Blick fantastisch. Eine grün-goldene Oase inmitten der Großstadt.

Unser Weg führt uns zurück in den Hafen, vorbei am Hafenmuseum mit seinen Kränen, und wir legen am Ufer von Steinwerder eine kleine Pause ein. Mit einem erfrischenden Getränk aus dem Kofferraum des Bullis, stehen wir am Ufer der Elbe und blicken zur anderen Seite hinüber. Die Skyline von Hamburg ist beeindruckend und wir saugen dieses unvergleichliche Breitband-Panorama in uns auf. Die Elbphilharmonie dominiert in ihrer ganzen Schönheit, und mir fällt ein Spruch aus der TV-Werbung ein: Das Beste am Norden ist unsere Sparsamkeit. Ich muss lachen. Ja, irgendwie ist es wohl so.

Birger erklärt uns die ganzen Gebäude: Den Michel, dieTanzenden Türme, die Landungsbrücken... bis hinüber nach Övelgönne - da geht es gleich hin.

Weiter durch den alten Elbtunnel zu der Seite, die wir gerade vom Steinwerder Ufer aus bewundert haben. Jolante passt perfekt in den Fahrstuhl hinein. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis auf diesem Wege unter dem Strom, mit seinem regen Schiffsverkehr, hindurchzufahren. Wir kommen an der anderen Seite an, fahren durch die Hafenstraße, vorbei an der historischen Fischauktionshalle die Grosse Elbstrasse hinunter … Was noch vor nicht all zu langer Zeit ein Schmutzviertel gewesen war, ist heute eine repräsentative  Einkaufsstraße mit jeder Menge schöner Geschäfte, Kneipen und Fischrestaurants.

Am alten Altonaer Hafenbahnhof machen wir die Biege und halten dann am Elbhang, gehen an schönen alten Lotsenhäusern vorbei eine Gasse zur Strandperle direkt am Strom hinunter, wo Birger für uns einen Tisch bestellt hat. Hier tobt das Leben. Jeder genießt die tiefstehende Sonne bei Speis und Trank und den Blick auf die Elbe, auf die teils haushohen vorbeifahrenden Schiffe, die für Brandung am Ufer sorgen. Und inmitten von fröhlichen Menschen, genießen wir ein leckeres Fischbrötchen - Hamburgs Riviera eben. Dann geht es am Strand zurück zu Jolante, die schon auf uns wartet.

Das letzte Ziel unserer Tour führt uns ins Schanzenviertel. Birger weiß, wo es die besten Pommes der Stadt und lecker Kuchen gibt, aber wir wollen jetzt zu Hamburgs Ratsherrn Brauerei. Birger geht mit uns durch die kleine, aber feine craft beer Brauerei mit ihren großen, metallenen Kesseln, in denen sich edle Biere im Gärungsprozess befinden, und erklärt uns alles.

Zum Abschluss genießen wir ein Glas Bockbier, ein ganz besonderes Bier, das nur einmal jährlich um diese Zeit gebraut wird. Wir sind beeindruckt, wie viele verschiedene Biere es hier gibt und von der Begeisterung der Mitarbeiter für ihr Produkt. Wir nehmen uns vor, im Sommer wieder hierher zu kommen.

Nach wunderbaren vier Stunden verabschieden wir uns von Birger, der uns Hamburg auf eine ganz andere, besondere und familiäre Weise nähergebracht hat und dabei irgendwie zu einem Freund geworden ist. 

Wir winken ihm zu, als er mit Jolante, unserem blauen, betagten Bulli davonfährt.

Aber wir wissen, wir werden uns wiedersehen.


Link: http://www.waterkant-touren.com/

 Foto: Waterkant-Touren

 

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